Glanzmessgeräte für Industrie und Papierindustrie

Glanzmessgeräte werden bei allen Herstellungsprozessen eingesetzt.
Für die Lackindustrie, Kunststoffindustrie und die Metallindustrie hat sich die Glanzmessung unter 60° etabliert, für Matt- und Hochglanz gibt es extra Messwinkel von 20° und 85°. Auch Mehrwinkel-Geräte (bis zu 3 Messwinkel) und eine Kombination mit Schichtdickenmessgerät sind auf dem Markt. Die Graphische Industrie verwendet nach DIN 54502 ihre eigenen Standards mit 45° und 75°.
 
Glanz ist eine Oberflächeneigenschaft, die sich dadurch auszeichnet, dass einfallendes Licht in einer Richtung reflektiert wird. Je weniger Streuung vorhanden ist, also möglichst wenig Licht in verschiedene andere Richtungen reflektiert wird, desto höher ist der Glanz.
 
Hoher Glanz:

• Hohe Reflexion in eine Richtung
• Kaum Streuung in andere Richtungen
• Metallspiegel: gesamte einfallende Strahlung wird unter einem Winkel reflektiert

 
Niedriger Glanz:

• Hohe Streuung des reflektierten Lichts
• Geringer Anteil des Lichts in Richtung des Reflexionswinkels
• Ideal Matt: gleichmäßige Streuung in alle Raumrichtungen

 
Bei der Glanzmessung mit einem Reflektometer (Glanzmessgerät) wird ein Lichtstrahl in einem bestimmten Winkel auf die zu messende Oberfläche geführt. Gemessen wird dann die Menge des Lichts, welches unter dem Reflexionswinkel wieder abgestrahlt wird. Der Messwert wird üblicherweise als Glanzeinheit wiedergegeben, die bezogen ist auf den in der DIN EN ISO 2813 gesetzten Standard: eine schwarze, polierte Glasplatte mit GE = 100.
Für metallische Spiegeloberflächen werden auch bedampfte und polierte Aluminiumspiegel zum Kalibrieren eingesetzt, da hier Glanzwerte bis zu 2000 möglich sind.
Um in der Industrie einheitliche Bedingungen für die Glanzmessung zu schaffen, wurden Reflektometer und ihre Handhabung international genormt.
 
Den Reflektometerwert beeinflusst maßgeblich der verwendete Einstrahlwinkel. Um Oberflächen von hochglänzend bis stumpfmatt gut unterscheiden zu können, wurden 3 Einstrahlwinkel (Geometrien) genormt:
Hochglänzende Oberflächen in 20° Geometrie, mittelglänzende in 60° Geometrie und matte in 85° Geometrie.

• 20° findet Anwendung, wenn unter 60° mehr als 70 GE ermittelt werden
• 60° verwendet man, wenn unter 60° zwischen 10 und 70 GE ermittelt werden
• 85° kommt bei weniger als 10 GE zum Einsatz.

Diese 3 Geometrien finden Anwendung in vielen Industriebereichen wie: Lacke, Kunststoffe und Metalle.
 
Die graphische Industrie setzt auch Geräte mit 45° Geometrie nach DIN 54502 und 75° Geometrie nach Tappi T 480 ein. Typische Anwendungen sind: Keramik, Folien, Vinyl, Pappe, Papier und andere Bedruckstoffe.
 
Für die genormte Bestimmung des Glanzgrades werden Glanzmessgeräte von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Messöffnungen angeboten. Es gibt auch Geräte die Glanzmessung mit anderen Optionen, wie z. B. Schichtdickenmessung kombinieren. Für die Auswahl eines Glanzmessgerätes sollte vor dem Kauf der genaue Einsatzzweck sowie Größe der zu messenden Teile bestimmt werden.
 
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Wissensseite Glanzmessung.